5 geeignete Kinderkampfsportarten für den Kampfkunstunterricht

20/01/2022 | Kinderkampfsport

Geeignete Kampfsportarten und passgenauer Unterricht für Kinder. Was zeichnet einen guten Unterricht aus und was gilt es als Trainer hierbei zu beachten?

Bei kaum einem anderen Thema existieren so viele Meinungen, Mythen und Vorurteile, nicht nur bei Eltern und Erziehungsberechtigten, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit wird Kampfkunst noch immer erschreckend oft in ein negatives Licht gerückt. Oftmals fragen sich Eltern nicht nur wie gefährlich Kampfsport Unterricht für Kinder und Jugendliche sein könnte, sondern ob damit womöglich Gewalt verharmlost und Prügeleien gefördert würden. Allerdings oft unwissentlich, dass zumindest im asiatischen Kampfsport anders gelehrt wird.

Was zeichnet einen guten Kampfsport Unterricht für Kinder aus?

Es geht weniger ums zuschlagen, als vielmehr darum, effektive Verteidigungstechniken zu lehren um sich zu verteidigen und Gefahren vorausschauend zu erkennen. Neben der Sensibilisierung für Gefahrensituationen ist das Aufzeigen von Vermeidungsstrategien mitunter durch selbstbewusstes Handeln ein weiterer wichtiger Aspekt des Kinder Kampfsport Programms. Neben dem Spaß und der körperlichen Fitness, welche vordergründig bei einem Kinder Kampfsport Training vermittelt werden sollten, geht es darum Kindern im Training ihre Möglichkeiten und persönlichen Grenzen aufzuzeigen. Die Kinder sollen in die Lage versetzt werden ihre Fähigkeiten zu erfahren und richtig einzuschätzen. Hierdurch wird zudem ihr Selbstbewusstsein gestärkt.

Was gilt es als Kampfsport Schulbetreiber und Trainer für Kinder zu beachten?

Ein guter Kampfsport Schulbetreiber und Trainer lehrt und vermittelt Respekt und Achtsamkeit anderen gegenüber. Nicht nur innerhalb des Dojos sollte er sich vorbildlich verhalten, sondern stets nach den Werten und der Philosophie des Kampfsports leben. Der gemeinsame Fortschritt innerhalb der Gruppe, sowie die Leistungen eines jeden Einzelnen sollten von ihm Beachtung und Anerkennung finden. Besonders motivierend und schon für Kleinkinder leicht verständlich kann dies über ein entsprechendes Graduierungs- und Belohnungssystem erfolgen. Dies motiviert enorm und steigert das Vertrauen der Kinder in ihre Fähigkeiten.

Grundsätzlich kann Kampfsport natürlich auch gefährlich sein, allerdings nicht mehr oder weniger als andere Sportarten. In Bezug auf das Verletzungsrisiko gilt es sogar als weniger gefährlich als Fußball.

Eine gutes Kampfsportprogramm für Kinder sollte verletzungsarm gestaltet und speziell auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder altersentsprechend angepasst sein. Der Vermittlung von Werten und Verhaltensmuster sollte hierbei eine entsprechende Rolle zugeteilt werden. Je nachdem wie jung die kursteilnehmenden Kinder sind steht im Training natürlich auch der Spaßfaktor und die Bewegung an erster Stelle. Wichtig als Kampsport Schulbetreiber ist es jüngere Kinder möglichst auch allgemein und vielschichtig auszubilden, ohne sich selbst dabei zu stark an einen speziellen Stil zu klammern oder ihnen schon Leistungsdruck aufzubauen. Als Trainer sollte man grundlegende Erfahrung mit Kindern mitbringen und das Training gezielt auf die jeweilige Altersgruppe ausrichten. Wer als Trainer womöglich keinen Spaß am Unterricht mit Kindern hat und sich den verschiedenen Stilen und Theorien der Kampfkünste mehr hingezogen fühlt, sollte sich von einem möglichen Vorhaben bzgl. des Trainings mit Kindern wohl eher distanzieren. Zudem kommt noch die Tatsache, das asiatische Kampfkünste ohnehin recht viel Zeit und Wert auf Etikette legen, und somit die körperliche Auslastung durch viel Techniktraining, einhergehend mit verschiedenen Ritualen, für die Kinder oftmals eher zu kurz kommt. Kinder wollen und sollen sich schließlich austoben können und das will im natürlich auch im Kampfsport Unterricht mitberücksichtigt werden!

Geeignete Kampfsportarten für Kinder und die Rolle der Kampfsport Schule

Als geeignete Kampfsportarten für Kinder eigenen sich gleich mehrere, vor allem je nach Neigung und Präferenz der Eltern und Kinder. Einer langfristigen Vertragsbeziehung sollten unverbindliche und in der Regel kostenfreie Probe Trainingseinheiten vorausgegangen sein. Durch diese können künftig inaktive und unzufriedene Mitgliedschaften gleich von Anfang an bestmöglich entgegengewirkt werden.

Als Kampfsportarten für Kinder eigenen sich grundsätzlich Karate, Jiu-Jitsu, Taekwondo, Aikido und Judo. Was aber zeichnet die verschiedenen Kampfsportarten aus und worin unterscheiden sie sich überhaupt?!

Neben ihrem Regelwerk unterscheiden sie sich vor allem im „Dialog“ mit dem Gegner. So wird bspw. im Karate, Taekwon-Do und Boxen der Gegner als „Element“ angesehen, auf dessen Angriff mit entsprechenden Mitteln geantwortet wird, bspw. indem man einen Block entgegenhält, schlägt oder tritt.

Die „weicheren“ Kampfsportarten arbeiten mit dem Gegner, um seinen Angriffen zu entgehen, ihn zu werfen oder in eine Position zu bringen wo dieser aufgibt. Zu den tendenziell „weicheren“ Kampfsportarten gehören Judo, Jiu-Jitsu und Aikido, aber auch Ringen. Daneben gibt es die eher selbstverteidigungsorientierten Systeme, wie beispielsweise Wing-Tsun. Bei diesen spricht man allerdings eher von Kampfkunst anstelle von Kampfsport.

Je nach Charaktertyp und Prägung des Kindes kommt womöglich eher der eine als der andere Kampfsport in Frage. Manche Kinder scheuen einfach noch das Schlagen und Treten, mögen dafür ggf. aber das ziehen und drücken eines Gegners mehr. Dies gilt es in Form verschiedener Schnuppertrainingsangebote von den Eltern und ihren Kindern herauszufinden und nicht nur für die Eltern, sondern ebenso für die Kampfsport Schule gilt, keinen Druck auf die Kinder auszuüben.

Karate ist die wohl weltweit bekannteste Kampfsportart, welche aus zahlreichen Spielfilmen bekannt ist und Kinder darum besonders fasziniert. Die aus China stammende Kampfkunst charakterisiert sich durch ihre Schlag- und Tritttechniken und ist tendenziell eher eine Kampfsportart für ältere Kinder. In Kinderkaratekursen steht oftmals der Bewegungs- und Spaßfaktor an erster Stelle. Im fortgeschrittenen Alter lernen Kinder tatsächlich auch Techniken um sich verteidigen zu können.

Jiu-Jitsu stammt von den japanischen Samurai ab und diente der waffenlosen Selbstverteidigung. Somit auch die Übersetzung welche in etwa so viel heißt wie „Die Kunst, mit der Kraft durch Nachgeben oder Ausweichen den Gegner zu besiegen“. Schlag- und Tritttechniken werden hier zwar ebenfalls trainiert, aber im Allgemeinen geht es darum den Gegner zu Boden zu Werfen und ihn mit speziellen Hebeltechniken zu besiegen.

Taekwondo stammt aus Korea und ist dort ein regelrechter Volkssport. Ein wesentliches Merkmal von Taekwondo ist es ohne Waffen Angriffe abzuwehren. Zu diesem Zweck werden beim Taekwondo nicht nur die Hände und Füße gebraucht, sondern der gesamte Körper von Fingern, Ellenbogen bis hin zu den Knien kommt zum Einsatz.

Aikido stammt aus Japan und ist im Gegensatz zu den anderen Kampfsportarten keine offensive Kampfkunst, sondern es werden vorwiegend Abwehr- und Sicherungstechniken gelehrt. Verschiedene Wurf- und Haltetechniken werden dazu genutzt die Kraft eines Angriffs umzulenken und seinen Gegner angriffsunfähig zu machen. All dies geschieht stets unter der Prämisse seinen Gegner dabei nicht schwer verletzen zu wollen.

Judo stammt ebenfalls aus Japan und lässt sich mit den Worten „Siegen durch nachgeben“ umschreiben. Würfe, Halt- Hebel und Würgetechniken werden hier hauptsächlich ausgeführt um den Gegner möglichst effektiv außer Gefecht zu setzen und zwar ohne, dass er dabei einen ernsthaften Schaden erlangt. Bei Judo-Wettkämpfen wird so lange gekämpft bis der Gegner freiwillig aufgibt oder mindestens eine Minute auf dem Boden gehalten wird. Das besondere beim Judo ist, das Kinder hier mit den Wurftechniken auch lernen sich bei Stürzen richtig abzufangen. Etwas was auch den ganz Kleinen im Alltag von Nutzen sein wird.

Egal in welcher Kampfsportart, als Kampfsportschule und Lehrer steht man in der Pflicht, die jeweiligen Techniken verantwortungsvoll zu erläutern und moralische Werte seinen Schülern zu vermitteln. Mit der richtigen Einstellung des Trainers und unter Berücksichtigung der richtigen Anleitung ergeben sich für Kinder viele Vorteile durch ein regelmäßiges Training einer entsprechenden Kampfsportart mit welchen man selbstverständlich gern nach außen hin werben darf.

Kinder, die Kampfsport trainieren weisen oftmals einen ruhigen sowie beruhigenden Einfluss auf ihre Umwelt auf. Sie neigen seltenen zu aggressiven Verhalten da sie ihre Grenzen aufzeigen können. Das Kampfsport Training fördert zudem Ihre Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Reflexe und Koordination. Ein gutes und spezialisiertes Kinder Kampfsport Programm trägt zur erfolgreichen Diversifizierung der eigenen Kampfsportschule gegenüber dem Mitbewerber bei. Ein solches Kindertraining kann bis zu zweimal wöchentlich mit je 45 bis zu 90min durchgeführt werden. Als seriöser Anbieter solcher Kurse sollte sichergestellt sein, dass nicht zu viele Kinder auf einen Trainer kommen und auch ausschließlich Kinder der gleichen Altersstruktur und Leistungsstand in ein und derselben Trainingsgruppe trainieren. Ein guter Trainer sollte nicht nur über die kämpferischen Fähigkeiten verfügen, sondern insbesondere auch eine hohe Sozialkompetenz innehaben. Die Einstellung zum Kampfsport spielt hierbei eine elementare Rolle, denn ein guter Trainer verinnerlicht und vermittelt eben genau diese Philosophie und lebt sie nicht nur im Dojo seinen Schülern vor. Wer als Trainer mit Kindern arbeitet, sollte neben einer langjährigen Erfahrung grundsätzlich viel Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen.

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